Test: Moultrie Panoramic 150 Wildkamera

Die Highlights der Moultrie Panoramic 150

150° Panorama-Aufnahmen: Das Alleinstellungsmerkmal der Moultrie Panoramic 150i sind ganz klar die 150°-Panorama-Fotos. Das dazu verwendete Konzept ist wirklich ein technisches „Schmankerl“. Anstatt wie bei der Moultrie-D555i mit einer – leider verzerrenden – Fischaugen-Optik zu arbeiten, wird bei der Panoramic 150 eine Serie von drei Fotos aufgenommen, die dann zu einem einzigen Panoramafoto kombiniert werden. Bevor jetzt jemand sagt „na super, dass kann meine Digicam schon lange“ muss bedacht werden, dass die Digicam vom Fotografen geschwenkt wird. Die Moultrie aber ist eine fest installierte Wildkamera. Die Lösung: Bei der Moultrie Panoramic 150 wird die Linse inklusive der LED-Einheit motorisch von links nach rechts geschwenkt und auf jeder Position erfolgt dann eine Aufnahme, die jeweils 50 Grad abdeckt. Das ganze geschieht in weniger als 2 Sekunden und absolut lautlos. Abgefahren!

48:9-Bildformat: Ja dieses Foto-Format sieht man auch nicht alle Tage. Das Format ergibt sich aus den drei zusammengesetzten 16:9-Aufnahmen (3 x 16 = 48). Wer dieses Format unpraktisch findet, dem sei der 1-Shote-Mode (s.u.) empfohlen. In dieser Einstellung macht die Moultrie P-150 ganz reguläre 16:9 Aufnahmen.

Die Moultrie Panorama Wildkamera macht auf Wunsch Panoramaaufnahmen, die aus 3 Einzebildern zusammengesetzt werden; das Ergebnis ist ein Foto im ungewöhnlichen Format 48:9 - Bild: Moultrie
Die Moultrie Panorama Wildkamera P-150 macht auf Wunsch Panoramaaufnahmen, die aus 3 Einzelbildern zusammengesetzt werden; das Ergebnis ist ein Foto im ungewöhnlichen 48:9-Format – Bild: Moultrie

1-Shot-Mode: Die motorisch bewegte Optik in Kombination mit drei Bewegungs-Sensoren ermöglicht ein Feature, dessen gigantische Vorteilhaftigkeit man erst in der Praxis wirklich realisiert: der „1-Shot-Mode“. Damit wird keine Panorama-Bildserie aufgenommen, sondern die Wildkamera erkennt, in welchem Erfassungsbereich die Bewegung stattfindet, richtet die Optik auf diesen Bereich und schießt das Foto. Das ist so, als wenn man drei unabhängige Wildkameras an einem Baum hängen hätte!

Intelligente Video-Funktion: Auch im Video-Modus weiß die Moultrie Panoramic 150 ihre bewegliche Optik intelligent zu nutzen. Wird im 150 Grad-Erfassungsbereich von einem der drei Sensoren eine Bewegung entdeckt, fährt die Optik in diesen Bereich und filmt. Bewegt sich das Objekt aus dem Bereich heraus und in einen anderen Bereich hinein, fährt die Optik mit und filmt dann weiter. Wer auch nur ein bisschen Spaß an Technik hat, dürfte mit dieser Wildkamera voll auf seine Kosten kommen.

HD-Videos: Die P-150 nimmt wahlweise VGA- oder auch HD-Videos, dann mit einer 720p-Auflösung und 24 fps (frames per second) auf. Mit einer 4GB-Speicherkarte sind immerhin 45 Minuten HD-Aufnahmen möglich. Man sollte es dennoch mit der Videolänge nicht übertreiben. Eine Beschränkung auf 10-15 Sekunden-Videos macht in der Praxis Sinn.

Technische Daten

Moultrie Panoramic
P-150
Moultrie Panoramic
P-150i
Moultrie P-150
Moultrie P-150
"Low Glow"
Moultrie P-150i
Moultrie P-150i
"No Glow"
Auflösung Foto- 4.0 MP Standard
- alternativ 0.5, 2.0, 4.0, 6.0 oder 8 MP
- 4.0 MP Standard
- alternativ 0.5, 2.0, 4.0, 6.0 oder 8 MP
Anzahl Fotos je Auslösung1-31-3
Time LapseJa
Intervall 5 Sek - 5Min
Ja
Intervall 5 Sek - 5Min
Zeitabstand zwischen zwei Auslösungen5 Sek-60 Min5 Sek-60 Min
Auflösung Video- VGA 848 x 480 (16:9, 24 fps)
- HD 1280 x 720 (16:9, 24 fps)
- VGA 848 x 480 (16:9, 24 fps)
- HD 1280 x 720 (16:9, 24 fps)
Video-Dauer1-30 Sek.1-30 Sek.
Zeit
Datum
Mondphase
Temperatur
Barometer
Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
Infrarot-Sensor3 PIR Sensoren mit insgesamt 150° Erfassungsbereich; Empfindlichkeit nicht einstellbar3 PIR Sensoren mit insgesamt 150° Erfassungsbereich; Empfindlichkeit nicht einstellbar
Sensor-Reichweite18 m18 m
Blitz-Art30 Infrarot LEDs
(Low Glow; 850 nm)
30 Infrarot LEDs
(No Glow; 950 nm)
Blitz-Reichweite21 m18 m
Auslösezeit0,95 Sek.0,95 Sek.
Batterien6 x Baby C6 x Baby C
Batterie-BetriebsdauerRuhestrom < 0,25 mA (<7 mAh/Tag)
Stromaufnahme 1 Bild tags 770 ma
Stromaufnahme 1 Bild nachts 1140 ma
Ruhestrom < 0,25 mA (<7 mAh/Tag)
Stromaufnahme 1 Bild tags 770 ma
Stromaufnahme 1 Bild nachts 1140 ma
Display2-zeiliges monochromes LCD-Display2-zeiliges monochromes LCD-Display
SpeicherSD oder SDHC bis zu 32 GBSD oder SDHC bis zu 32 GB
Größeca. 17,0 (H) x 11,5 (B) x 12,0 (T) cm ca. 17,0 (H) x 11,5 (B) x 12,0 (T) cm
Preis239,00 €249,00 €

LED-Konzept

Low Glow vs. No Glow: Auf den ersten Blick ist nicht gleich ersichtlich, dass es zwei Versionen der Moultrie Panoramic 150 gibt:

  • P-150 „Low-Glow“: Hier kommen 30 reguläre LEDs zum Einsatz. Die Reichweite dieser LEDs ist mit rund 30 Metern sehr gut. Allerdings sind die LEDs nachts nicht unsichtbar. Das bei Wildkameras bekannte rötliche Glühen der LEDs
  • P-150i „No-Glow“: Die P-150i leuchtet die Szenerie ebenfalls mit 30 LEDs aus, allerdings wird hier mit speziellen LEDs und einer zusätzlichen Filterscheibe gearbeitet. Dadurch ist der LED-Blitz zwar unsichtbar, aber das Ganze geht natürlich wie immer zu Lasten der Blitzreichweite (nur noch 20 m) bzw. der Bildqualität. Ein ewiges Dilemma, auf das bisher noch kein Wildkamera-Hersteller wirklich eine Antwort gefunden hat.

Bei beiden Panoramic 150-Versionen schwenkt die LED-Einheit im Panorama-Modus im Gleichklang mit der Kameraoptik von links nach rechts. Dadurch sind alle drei Bereich gleich gut ausgeleuchtet. Hammer!

Schiere Flash-Power: Was Moultrie mit diesen 30 LEDs für eine Ausleuchtung hinbekommt, ist aller Ehren wert! Die LED-Batterie der P-150 (Low Glow) leuchtet noch bis jenseits der 20 Meter-Marke die nächtliche Szenerie aus. Sehr beeindruckend.

Gehäuse, Display & Tasten

Solides Gehäuse: Moultrie ist bekannt für seine soliden und durchdachten Gehäuse. Die Moultrie Panoramic 150 macht hier keine Ausnahme. Allerdings musste Moultrie bei der Panoramic mit der relativ raumgreifenden motorisch bewegten Optik etwas Neues einfallen lassen. Anstatt wie üblich die gesamte Front wegzuklappen, öffnet die Panoramic nur das untere Drittel des Gehäuses.

Gut zu sichern: Bei einer Wildkamera dieser Preisklasse die zudem nicht ganz unauffällig daher kommt, sollte man sich schon Gedanken um eine gute Sicherung machen. Auf der Rückseite sind praktischerweise zwei stabile Ösen vorgesehen, durch die man ein 8mm Python-Kabelschloss durchführen kann. Die vordere Klappe ist ebenfalls sehr solide entweder durch ein Vorhängeschloss oder durch dasselbe Kabelschloss zu sichern, mit dem man die Panoramic 150 mit dem Baum verbindet. Da die Entriegelung des Batteriefachs von der Frontklappe verdeckt wird, ist dieses gleich mit gesichert. Gut gelöst!

Moultrie Game Spy Panoramic 150i mit geöffneter Frontklappe - Bild: Moultrie
Moultrie Game Spy Panoramic 150i mit geöffneter Frontklappe – Bild: Moultrie

Kleines Display: Ohnehin ist Moultrie nicht für große Displays bekannt. Bei der Panoramic 150 musste man aus Platzgründen sogar auf ein besonders kleines LCD-Display ausweichen. Lediglich zwei Zeilen werden angezeigt. Das ist zwar nachvollziehbar, aber dennoch extrem dürftig.

Navigationstasten / Schiebeschalter: Wer andere Wildkameras gewohnt ist, wird sich wahrscheinlich an der Anordnung der Navigationstasten stoßen. Auch das ist dem mangelnden Platz geschuldet. Wir haben einige Zeit gebraucht, bis wir mit den Tasten halbwegs klar kamen. Immerhin sind alle Bedienungselemente von vorne erreichbar. Wer das „vermaledeite“ ALDI- bzw. LTL Acorn-Gehäuse kennt, weiß wovon wir sprechen. Auch der Schiebeschalter ist angenehm solide.

3 Sensoren: Damit die Panorama-Wildkamera ihre Vorzüge ausspielen kann, wurden gleich drei Infrarot-Sensoren verbaut, die jeweils rund 50 Grad überwachen.

Vorderansicht der Moultrie P-150 Wildkamnera - Bild: Moultrie
Vorderansicht der Moultrie P-150 Wildkamera – Bild: Moultrie

Menü, Bedienung und Bedienungsanleitung

NICHT erst im Wald einrichten! Die Einrichtung der Moultrie Panoramic 150 sollte unbedingt zuhause in einer wirklich ruhigen Minute erfolgen. Die Bedienungsanleitung muss daneben liegen, Lesebrille auf! Im Wald wird die Ersteinrichtung garantiert zum Desaster. Aber keine Angst. Wer sich einmal in die Wildkamera eingefuchst hat, wird im laufenden Betrieb keinen Ärger haben.

Nur in Englisch: Eins vorweg, die Moultrie Wildkameras sind primär für den amerikanischen Markt gedacht. Eine Sprachauswahl ist nicht vorgesehen. So erfolgt die gesamte Bedienung auf Englisch. Etwas ärgerlich..

Stolperfalle Datum & Zeit: Die so ziemlich mieseste Einstellung wird einem gleich zu Beginn abverlangt. Denn die Datumsanzeige und die Uhrzeit besitzt das amerikanische Format. Die insgesamt sechs Einstellungen (MM/DD/YY HH:MM AM/PM sind alle hintereinander in einer Zeile vorzunehmen. Das ganze erfolgt unter den erschwerten Bedingungen, dass alle Eingabe-Tasten in einer Reihe liegen. Wer also endlich die richtigen Einstellungen gefunden hat und diese bestätigen will, drückt intuitiv auf die nächste Taste – das ist aber dann leider die Menü-Taste, nicht die Enter-Taste. Wir haben ca. vier Anläufe gebraucht und wurden zwischenzeitlich von argen Selbstzweifeln geplagt…

Bedienungsanleitung: Immerhin wird die Moultrie Panorama-Wildkamera mit einer deutschen Bedienungsanleitung ausgeliefert. Die 11-seitige Bedienungsanleitung ist im Vergleich zu den vielen China-No-Name-Kameras durchaus zu gebrauchen, wenn auch nicht perfekt.

Download: P-150 Bedienungsanleitung-Deutsch

Panorama-Bilder erst am PC zu sichten: Im Wald kann man nur erkennen, wie viele Aufnahmen gemacht wurden. Die Moultrie Panorama Wildkamera hat ja lediglich ein Display, keinen Bildschirm. Aber auch wenn man zur Bildkontrolle eine Digicam mit in den Wald nimmt, wird diese keine Panoramaaufnahmen anzeigen, das sie mit dem ausgefallenen Bildformat nichts anfangen kann, so bleibt einem nichts anderes übrig, als bis zu Hause zu warten oder den Laptop mit in den Wald zu nehmen.

Erfassungsbereich & Auslösegeschwindigkeit

Erfassungsbereich: Der extreme Erfassungsbereich der drei PIR-Sensoren ist die Paradedisziplin der Moultrie Panoramic. Nicht nur, dass in der Breite konkurrenzlose 150° überwacht werden, auch die Erfassungstiefe von ca. 18-20 Metern ist ein Spitzenwert!

AIM-Position hilft beim Ausrichten: Wer sich den Schiebeschalter (An/Aus/AIM) anschaut, fragt sich wahrscheinlich, was die Position „AIM“ wohl bedeuten mag. Hierbei handelt es sich um die Abkürzung für das Englische „aiming“ also ausrichten. In dieser Position kann man den tatsächlichen Erfassungsbereich der Sensoren vor Ort austesten. Wenn der Schiebeschalter auf AIM steht und die PIR-Sensoren eine Bewegung erkennen, leuchtet die rote LED auf der Vorderseite der Kamera. Das ist natürlich sehr praktisch, wenn man eine größere Fläche überwachen will und sich nicht sicher ist, ob man mit der gewählten Kameraposition auch alle relevanten Bereiche zuverlässig abdeckt.

Auslösegeschwindigkeit: Bei der Moultrie P-150 Wildkamera vergehen vom Erwachen aus dem Stand-By bis zur ersten Aufnahme gerade einmal 0,9 Sekunden. Das ist kein neuer Rekord, aber durchaus ein Spitzenwert.

Bild-/Videoqualität am Tag und in der Nacht

Gute Bildqualität: Die Bildqualität der Moultrie Panoramic 150 Wildkamera ist gut. Zwar liefern einige wenige Wildkameras inzwischen etwas schärfere Bilder ab, dafür hapert es dann in anderen Bereichen. Von der Menge her ist die Moultrie Panoramic 150 ohnehin absolut unschlagbar. Ein Beispiel zeigen die beiden unteren Aufnahmen. Während eine reguläre Wildkamera lediglich das erste Bild aufgenommen hätte, liefert die Panorama-Wildkamera dank der beweglichen Optik auch noch das zweite – eigentlich deutlich interessantere – Bild ab:

Moultrie Wildkamera Panoramic 150
Um 16:41 nimmt die Moultrie auf der mittleren Position diesen Hirsch auf – Bild: Wildkamera-Test.com
Moultrie Wildkamera Panorama
Sechs Minuten später registriert der rechte IR-Sensor Bewegung und die Moultrie fährt mir ihrer Optik auf den inzwischen weitergewanderten Hirsch, zu dem sich noch ein „Kollege“ hinzu gesellt hat; mit einer regulären Wildkamera wäre uns dieses Bild entgangen – Bild: Wildkamera-Test.com

 

Erst wird die Wildschweinrotte vom rechten Sensor registriert.. - Bild: Wildkamera-Test.com
Wenn die Moultrie auf „1-Shot“ steht, fährt die Optik immer dorthin, wo gerade etwas los ist; diese Wildschweinrotte wird zuerst vom rechten Sensor registriert – Bild: Wildkamera-Test.com

 

..dann folgt die Wildkamera der Rotte auf der mittleren Position - Bild: Wildkamera-Test.com
…dann folgt die Wildkamera der Rotte auf die mittlere Position… – Bild: Wildkamera-Test.com
... um schließlich noch den rechten - Bild: Wildkamera-Test.com
… um dann gemeinsam mit der Schweine-Familie nach links zu ziehen! – Bild: Wildkamera-Test.com

 

Sehr schöne Dämmerungsaufnahmen: In der Dämmerung erscheint die Moultrie sehr lichtstark. Im Schwarz-/Weiß-Modus ist die Tiefenschärfe dank zugeschaltetem Blitz extrem hoch. Die folgende Panoramaaufnahmen zeigt im Übrigen sehr schön, wie weit die IR-Sensoren Bewegung registrieren. Die Wildschweinrotte ist gute 20 Meter entfernt!

Diese Aufnahme einer Wildschweinrotte ist bemerkenswert. Eine reguläre Wildkamera hätte nur den mittleren Bereich überwacht und nicht ausgelöst. Aber selbst, wenn sie auf den richtigen Bereich ausgerichtet gewesen wäre, ist fraglich, ob sie überhaupt ausgelöst hätte. Schließlich sind die Wildschweine gut 20 Meter entfernt. Tolle Leistung! - Bild: Wildkamera-Test.com
Diese Aufnahme einer Wildschweinrotte ist sehr bemerkenswert. Eine reguläre Wildkamera hätte nur den mittleren Bereich überwacht und nicht ausgelöst. Aber selbst, wenn sie auf den richtigen Bereich ausgerichtet gewesen wäre, ist fraglich, ob sie überhaupt ausgelöst hätte. Schließlich sind die Wildschweine gut 20 Meter entfernt. Tolle Leistung! – Bild: Wildkamera-Test.com

Wenn die Wildkamera nicht auf Panorama, sondern auf Single-Shot-Modus gestanden hätte, wäre das folgende Bild dabei heraus gekommen:

Nur zum direkten Vergleich haben wir das Einzelbild heraus geschnitten. Erstaunlich, wie weit die Moultrie in der Morgendämmerung die Szenerie ausleuchtet und wie detailgetreu die Aufnahmen sind – Bild: Wildkamera-Test.com

Flächig ausgeleuchtete Nachtaufnahmen: Auch des Nachts, bei völliger Dunkelheit funktioniert die Moultrie Panoramic 150 Wildkamera einwandfrei. Wir haben die Version mit regulären LEDs getestet. Obwohl diese LEDs lediglich „Low Glow“ und eben nicht „No Glow“ sind, konnten wir in keinster Weise erkennen, dass sich das reichlich vorhandene Schwarz- und Rotwild, dem ja besondere Empfindlichkeit nachgesagt wird, an der Wildkamera in irgendeiner Weise gestört gefühlt hat. Im Übrigen scheint sich das Wild auch nicht an der sich bewegenden Optik zu stören.

Diese Aufnahme wurde mit der Moultrie Panoramic 150 gemacht - Bild: Wildkamera-Test.com
Diese Aufnahme wurde mit der Moultrie Panoramic 150 „Low Glow“ (also keine Black LEDs) gemacht; die Szenerie ist sehr schön flächig ausgeleuchtet. Das Eifler Rotwild scheint sich weder am Blitz der Wildkamera, noch an der sich bewegenden Optik zu stören – Bild: Wildkamera-Test.com

Lieber größere SD-Karten benutzen: Normalerweise empfehlen wir eher kleinere SD-Karten, da diverse Wildkameras mit größeren SD-Karten eher Probleme haben, als mit kleinen. Aber wer den Panorama-Modus der Moultrie Panoramic Wildkamera ausnutzt, sollte sicherheitshalber mindestens eine 8 GB besser eine 16 GB-Karte verwenden. Der Hintergrund: zum einen ist der erfasste Bereich riesig. Wenn die Lokation es hergibt, liefert diese Wildkamera glatt 3x so viele Bilder, wie eine reguläre Wildkamera. Zum anderen sind die Files insbesondere bei den 3-Foto-Panorama-Aufnahmen doch recht groß. Also bei der SD-Kartengröße nicht kleckern, sondern klotzen!

Batterien & Energiemanagement

Batterieschubfach: Eine Besonderheit bei Moultrie, die uns ebenfalls sehr gut gefällt, ist das Batterieschubfach. Die Entriegelung des Batteriefachs befindet sich am Boden der Wildkamera. Schiebt man die Entriegelung nach vorne, fällt einem das Batteriefach nicht unkontrolliert auf die Füße, sondern es löst sich nur ein paar Zentimeter, danach will es aktiv herausgezogen werden. Das Ganze funktioniert auch ganz hervorragend, wenn die Wildkamera bereits installiert und ausgerichtet ist. Dabei ist es egal, ob sie über den mitgelieferten Gurt oder mittels des Stativgewindes installiert wurde. Sehr schön gelöst!

Baby-C: Die Moultrie Panoramic 150 wird mit sechs Baby C-Batterien betrieben. Das ist recht ungewöhnlich, kommen doch bei der überwiegenden Mehrheit der Wildkameras die kleineren AA-Mignon-Zellen zum Einsatz.

Gute Batterie-Laufzeit im Foto-Modus: Angesichts der motorisch bewegten Optik-/LED-Einheit und der schieren Anzahl an hochauflösenden Fotos hatten wir eine miserable Batterielaufzeit erwartet. Wir wurden aber positiv überrascht. Sicher kommt die Moultrie P-150 nicht an die gigantischen Laufzeiten der Dörr SnapShot Wildkameras heran, aber mehrere Monate sind im Single-Shot-Fotomodus realistisch.

Batterie-Konsum ist Einstellungssache: Der Zeitraffer-Modus ist bei der Panoramic 150 besonders schön gelöst, aber man muss sich im Klaren sein, dass die Time-Lapse-Funktion nicht nur gigantische Datenmengen produziert, sie saugt auch die Batterien leer. Mehr als eine Woche darf man in dieser Einstellung nicht erwarten. Ein weiterer Batteriefresser ist der Video-Modus. Grundsätzlich gehen alle Einstellungen, die große Datenmengen, viele Positionswechsel der Optik-/LED-Einheit und lange LED-Ausleuchtungen produzieren auf die Batterie-Laufzeit. Wer diese Features aber mag, sollte über besonders hochwertige Akkus oder eine externe Stromversorgung (Solar-Panel bzw. zusätzlicher Bleiakku) nachdenken.

Übrigens: Die Uhrzeit und das Datum wird zwischen Batteriewechseln beibehalten. Das ist bei anderen Wildkameras leider nicht selbstverständlich und gerade bei den Wildkameras mit ohnehin schon schlechter StandBy-Zeit und häufigen Batteriewechseln ein zusätzlicher Nerv-Faktor.

Ansicht von unten - Bild: Moultrie
Ansicht von unten auf das herausziehbare Batteriefach – Bild: Moultrie

Batterie Moultrie
Batterie-Kalkulation: Wieder so ein Feature, was uns sehr gut gefallen hat. Unter dem Menüpunkt „Battery Calc“ wird die ungefähre Batteriedauer der Kamera in Tagen angegeben. Die Anzahl der angezeigten Tage basiert auf der Verwendung von 6 C-Alkali-Batterien sowie 5 Tag- und 5 Nachtfotos pro Tag. Die tatsächliche Batteriedauer kann je nach Batterieart, Wetterverhältnissen und Kameraverwendung abweichen.

Video zur Moultrie Panoramic 150 (auf Englisch)

In dem folgenden YouTube-Video wird die Moultrie P-150 sehr ausführlich und substanziell vorgestellt. In dem Video kann man sehr schön sehen, wie sich die Linsen-/LED-Einheit lautlos bewegt (ab 3:19 Min). Zudem gibt es interessante Fotos, HD-Videoaufnahmen und Praxiserfahrungen mit dem Time-Lapse-Modus.

Bewertung, Preis und Bezugsquellen

Bewertung: Wer für die Panorama-Funktion ein sinnvolles Einsatzgebiet hat, kann aufhören zu suchen. In Bereich qualitativ hochwertiger Panorama-Wildkameras hat die Moultrie Panoramic 150 keinerlei Konkurrenz. Keine Wildkamera überwacht ein größeres Gebiet auf diesem Qualitätsniveau. Jeder, der diese außergewöhnliche Wildkamera im Einsatz hat, ist begeistert. Ein Manko ist die leicht kryptische Bedienung sowie die schiere Größe dieser Wildkamera.

Der Batterieverbrauch ist nicht überragend, aber man muss bedenken, dass im Panorama-Modus nicht nur die 3fache Anzahl an Bilder gemacht (und nachts ausgeleuchtet) wird, auch die Optik und die Beleuchtungseinheit muss motorisch bewegt werden. Das kann nicht ohne erhöhten Stromverbrauch bewerkstelligt werden.

Die Menüführung, die zudem nur in englischer Sprache verfügbar ist, nervt. Aber wenn man die Einstellungen gefunden hat, ist das ein Schönheitsfehler über den man in der Praxis recht schnell hinwegsieht.

Preis & Bezugsquellen: Wir sind ein Fan von Amazon. Wenn die Möglichkeit besteht, direkt beim Händler oder bei Amazon zu kaufen, nehmen wir Amazon. Denn hier haben alle Händler eine gehörige Portion Respekt vor etwaigen negativen Bewertungen. Im Falle der Moultrie Panoramic 150 ist Schery definitiv unser favorisierter Händler. Volker Schery weiß, was er verkauft. Er ist auch bei Amazon präsent. Dort ist die Panoramic 150 inkl. Versand sogar noch etwas günstiger als in seinem eigenen Internet-Shop.

Kaufen? Ja, unbedingt. Insbesondere in der Low-Glow-Variante geben wir für die Moultrie Panoramic 150 Wildkamera eine glasklare Kaufempfehlung!

4 Sterne