Test: SecaCam HomeVista & SecaCam Raptor
Die Macher der WildVision Wildkamera haben zwei neue Kameras im Angebot, die auf den ersten Blick lediglich eine leicht veränderte Gehäusefront aufweisen und so nur wenig Innovation verheißen. Aber im Inneren scheinen die Kölner wirklich alles überarbeitet und verbessert zu haben. Nach anfänglicher Skepsis sind wir von der Performance der beiden Wildkameras wirklich begeistert. Die SecaCam Raptor (52°-Optik) und die SecaCam HomeVista (100°-Optik) sind so zuverlässig wie die bewährte WildVision, aber nun extrem schnell (0,4 Sek.!) und nachts bei Bewegung viel schärfer (Dark Motion Freeze Technologie). Das Menü ist erfrischend intuitiv und übersichtlich. Offensichtlich hat sich der Hersteller seinen Claim „Einfach.Sicher.“ sehr zu Herzen genommen.
Unser persönliches Highlight ist die Weitwinkel-Version der SecaCam, die „HomeVista“. Mit ihrer 100°-Optik überwacht sie die 6-fache Fläche (!) einer regulären Wildkamera. Weitwinkel Wildkameras gibt es zwar eine ganze Reihe auf dem Markt. Aber diese ist die erste Weitwinkel-Wildkamera, die präzise auslöst, keine verzerrende Fischaugenoptik besitzt und nachts den nun ebenfalls 6-fach größeren Bildbereich sehr gut ausleuchtet.
Inhaltsübersicht:
- Die Highlights der SecaCam Raptor und HomeVista
- Technische Daten
- LED Konzept: 52 Black-LEDs
- Gehäuse, Display & Tasten
- Menü, Bedienung & Bedienungsanleitung
- Erfassungsbereich & Auslösegeschwindigkeit
- Bild-/Videoqualität am Tag und in der Nacht
- Ideale Überwachungskamera
- Batterien & Energiemanagement
- Same same – but different: auf den ersten Blick baugleiche Modelle
- Bewertung, Preis & Bezugsquellen
Die Highlights der SecaCam Raptor und HomeVista
- Sofort einsatzbereit: Im sog. Premium Pack kommen die SecaCam Wildkameras fix und fertig mit 8 eingelegten Batterien, eingelegter 8 GB großer SD-Speicherkarte, eingestellter Uhrzeit und korrektem Datum. Schalter auf „ON“ und los geht es. Kleiner Nebeneffekt: alle Kameras wurden werden wohl vor dem Versand noch einmal auf Funktion getestet.
- Hervorragende Nachtaufnahmen: Nachts schlägt die Stunde der SecaCams. Dank „Dark Motion Freeze Technologie“ erreichen die SecaCams eine Bewegungsschärfe, die auf dem Markt ihres Gleichen sucht!
- Belichtungsautomatik: Endlich sind nahe Objekte nachts nicht überbelichtet, da die SecaCams dank einer Belichtungsautomatik die Blitzstärke individuell anpassen. Das spart zudem Strom, da nun nicht mehr immer mit voller Kraft geleuchtet wird, sondern bedarfsgerecht.
- Unsichtbare LEDs: Die insgesamt 52 LEDs der SecaCam sind dank 940 nm-Technologie für Tier & Mensch völlig unsichtbar
- Full HD-Videos: Die SecaCam HomeVista nimmt Full HD-Videos (1080p) mit Ton auf
Zusätzliches Highlight der Weitwinkel-Version „SecaCam HomeVista“:
- 100° Weitwinkel-Optik: Die Aufnahmen der verzerrungsfreien Weitwinkeloptik überwachen den 6-fachen Bereich gegenüber einer regulären Wildkamera und sind in diesem Bereich konkurrenzlos!
Technische Daten
Der wesentliche Unterschied zwischen den SecaCam Raptor und der SecaCam HomeVista ist der Bildausschnitt der beiden Kameras. Während die Raptor mit einem Blickwinkel von 52° den Bildausschnitt einer klassischen Wildkamera liefert, erreicht die Weitwinkeloptik der SecaCam HomeVista 100°. Anders, als es man zunächst denken möchte, überwacht die HomeVista damit nicht die doppelte Fläche, sondern die 6-fache Fläche!
SecaCam Raptor | SecaCam HomeVista | |
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Auflösung Foto | - 5.0 MP Standard - 8.0 MP (Interpolation) - 12.0 MP (Interpolation) | - 5.0 MP Standard - 8.0 MP (Interpolation) - 12.0 MP (Interpolation) |
Anzahl Fotos je Auslösung | frei wählbar zwischen 1-5 Bilder je Auslösung | frei wählbar zwischen 1-5 Bilder je Auslösung |
Time Lapse /Serienaufnahme | frei wählbar zwischen 5 Sek-24 Std; kombinierbar mit frei wählbarem Zeitfenster (z.B. von 08:00 bis 20:00 Uhr alle 10 Sek. ein Bild) | frei wählbar zwischen 5 Sek-24 Std; kombinierbar mit frei wählbarem Zeitfenster (z.B. von 08:00 bis 20:00 Uhr alle 10 Sek. ein Bild) |
Zeitabstand zwischen Auslösungen | 5 Sek - 24 Std. (einstellbare Zwangspause, die die Wildkamera nach einer Aufnahme(serie) wartet, bis wieder eine Aufnahme gemacht wird) | 5 Sek - 24 Std. (einstellbare Zwangspause, die die Wildkamera nach einer Aufnahme(serie) wartet, bis wieder eine Aufnahme gemacht wird) |
Auflösung Video | - VGA 640 x 480 (4:3) - HD 1280x 720 (16:9) - Full-HD 1920x 1080 (16:9) - mit Ton | - VGA 640 x 480 (4:3) - HD 1280x 720 (16:9) - Full-HD 1920x 1080 (16:9) - mit Ton |
Video-Dauer | 5-60 Sek. | 5-60 Sek. |
Zeit Datum Mondphase Temperatur Barometer | Ja Ja Ja Ja Nein | Ja Ja Ja Ja Nein |
Anzahl LEDs/ Blitz-Art | insgesamt 56 Black-LEDs (940 nm/unsichtbar; 25 LEDs oben, 31 LEDs unten) | insgesamt 56 Black-LEDs (940 nm/unsichtbar; 25 LEDs oben, 31 LEDs unten) untere 21 LEDs separat zu-abschaltbar |
Blitz-Reichweite | ca. 18-20 m | ca. 18-20 m |
Infrarot-Sensor | 1 PIR-Sensor mit insgesamt 52° Erfassungsbereich; Einstellbare Empfindlichkeit (Hoch/Mittel/Niedrig) | 1 PIR-Sensor mit insgesamt 110° Erfassungsbereich; Einstellbare Empfindlichkeit (Hoch/Mittel/Niedrig) |
Sensor-Reichweite | 20 m | 20 m |
Auslösezeit | 0,4 Sek. | 0,4 Sek. |
Batterien | 8 x LR6 (AA Mignon) alternativ NiMH-Akkus LR6 oder externes 12V Netzteil | 8 x LR6 (AA Mignon) alternativ NiMH-Akkus LR6 oder externes 12V Netzteil |
Batterie-Betriebsdauer | > 7.000 Bilder mit einem Batteriesatz; Bei Foto-Betrieb mehrere Monate | > 7.000 Bilder mit einem Batteriesatz; Bei Foto-Betrieb mehrere Monate |
Display | 5,1 cm (41 x 33 mm) TFT-LCD Farb-Display | 5,1 cm (41 x 33 mm) TFT-LCD Farb-Display |
Speicher | 8 GB SDHC Speicherkarte (im Lieferumfang enthalten und bereits eingelegt) | 8 GB SDHC Speicherkarte (im Lieferumfang enthalten und bereits eingelegt) SD oder SDHC bis zu 32 GB möglich |
Größe | ca. 13,1 (H) x 9,7 (B) x 7,7 (T) cm | ca. 13,1 (H) x 9,7 (B) x 7,7 (T) cm |
Preis | 148,90 € | 148,90 € |
HomeVista – mehr als ein rechter Winkel: Der Grund, warum SecaCam die Kamera „HomeVista“ genannt hat, liegt auf der Hand. Dadurch, dass mehr als ein rechter Winkel von 90° erfasst wird, ist diese Kamera ideal für den häuslichen Bereich geeignet. In der Ecke einer Terrasse aufgehängt, gibt es schlicht keinen toten Winkel mehr. Zudem finden die meisten „überwachungswerten“ Situationen in direkter Nähe zu Immobilien oder bestimmten Objekten statt. Man möchte den Einbrecher oder Vandalen ja „in flagranti“ erwischen. Da ist die Weitwinkel-Optik ideal, denn sie schneidet im Nahbereich weder Köpfe noch Füße ab.
LED Konzept: 56 Black-LEDs
16 zusätzliche LEDs: Während das Vorgänger-Modell Wild-Vision noch mit 40 LEDs auskam, sind bei den SecaCam 56 LEDs verbaut. Hintergrund sind die gestiegenen Anforderungen der Kunden, nachts auch bei Bewegung scharfe Aufnahmen zu bekommen. Das ist bei der verwendeten No Glow-Technologie wohl nur über zusätzliche LEDs zu realisieren.
Zwei LED-Felder: Wie bei der Wild-Vision kann man über den Schalter auswählen, ob man nur das obere (25 LEDs) oder alle beiden LED-Felder (56 LEDs) nutzen möchte. Diese Funktion ist in unseren Augen eigentlich überflüssig. Dank der Belichtungsautomatik sind auch bei der Schalterstellung „56 LEDs“ selbst in nächster Nähe keine überbelichteten Bilder zu erwarten. Die Zeit abgeklebter LEDs, um im Nahbereich nicht alles überzubelichten ist damit vorbei. Daher haben wir den Schalter immer auf „56“ stehen. Man könnte argumentieren, dass die Schalterstellung „25“ zu einer erhöhten Batterielaufzeit führt. Da die SecaCams bei der Batterielaufzeit ohnehin sensationell abschneiden, halten wir das für unnötig und würden immer die Schalterstellung „56“ empfehlen.
Unsichtbare 940 nm-LEDs: Sehen wir der Realität ins Auge: Wildkameras werden längst nicht mehr nur von Jägern im Wald eingesetzt. Viele Grundbesitzer sichern mit diesen kleinen autarken und wetterfesten Kameras ihre Immobilien ab. Das hat SecaCam erkannt und eine gute Wildkamera so weiter entwickelt, dass daraus eine sehr gute Überwachungskamera wird. In diesem Zusammenhang sind Black LEDs auf Basis der 940 nm-Technologie ein Muss. Denn die Wildkamera soll sich während der Aufnahme weder Tier noch Mensch gegenüber verraten. Die im 940 nm-Bereich arbeitenden „No-Glow“-Wildkameras sind nachts völlig unsichtbar.
Königsdisziplin Nachtaufnahmen mit NoGlow: In der Regel werden bei Wildkameras – bis auf wenige Ausnahmen – entweder 850 nm Low Glow-LEDs (Dörr SnapShot Mini, ALDI Maginon, LIDL etc.) oder aber 940 nm No Glow-LEDs (WildVision, Dörr SnapShot Mini Black) verbaut. Der Vorteil der 850 nm LEDs liegt in ihrer größeren Reichweite, dafür glimmen sie nachts deutlich wahrnehmbar und verräterisch rot. Die 940 nm-LEDs sind nachts hingegen für Mensch und Tier nahezu völlig unsichtbar. Nachteil: die Reichweite der No Glow-LEDs ist prinzipbedingt klar geringer. Daher sind gute Nachtaufnahmen bewegter Objekte (erfordert kurze Belichtungszeiten) mit 940 nm-LEDs so etwas wie die Königsdisziplin der Wildkameras. Die beiden SecaCam-Modelle setzen hier klar neue Maßstäbe. Wer eine No Glow-Wildkamera mit guter Bewegungsschärfe bei Nacht haben möchte, kommt an den SecaCams kaum vorbei.
Gehäuse, Display & Tasten
Das Gehäuse der SecaCams ist in weiten Teilen identisch mit der Vorgänger-Wildkamera „Wild-Vision 5.0 HD“. Es ist alles andere als perfekt und noch einiges entfernt von der Anmutung z.B. einer Moultrie. Aber man kann damit leben.
LED-Felder nun mit schwarzer Abdeckung: Ein Punkt, der uns gegenüber der Wild-Vision weniger gut gefällt, sind die schwarzen Abdeckungen der beiden LED-Felder. Anstatt der durchsichtigen Abdeckung wurde nun eine schwarze Filterscheibe eingesetzt. Da außerdem gegenüber der Vorgänger-Version 16 zusätzliche LEDs verbaut wurden, sind die Felder der SecaCams größer als bei der Wild-Vision. Beide Maßnahmen haben in Summe dazu geführt, dass die SecaCam etwas auffälliger ist, als die Wild-Vision.
Aber das ist Klagen auf hohem Niveau. Grundsätzlich sind beide SecaCam-Modelle aufgrund des gelungenen Camouflage-Musters, der kleinen Bauweise und der nachts für das menschliche Auge unsichtbaren Black-LEDs immer noch sehr gut zu verstecken.
Schlecht zu sichern: Eines der größten Mankos der SecaCam Wildkamera ist ganz klar, dass man das Gehäuse schlecht sichern kann. Weder gegen unbefugtes Öffnen, noch gegen Diebstahl. Während andere Wildkameras wie die Dörr- oder Moultrie-Wildkameras alle Vorrichtungen für kleine Vorhängeschlösser und/oder Kabelschlösser haben, fehlt dies bei der Wild-Vision völlig. Hier baut man offensichtlich auf die gute Tarnung der Wildkamera. Wer Angst hat, dass die Wildkamera entdeckt und entwendet wird, muss auf ein Metall-Gehäuse zurückgreifen. Auch wenn dies einen klaren Mangel darstellt, muss man diesen Punkt fairerweise auch wieder etwas relativieren. Wenn wir unsere Wildkameras zu Testzwecken „in der freien Wildbahn“ aufhängen, sichern wir unsere Fotofallen nie. Denn ein Vorhänge- oder Kabelschloss ist immer auch ein optischer Fremdkörper. Während der Nutzen der Sicherung durchaus diskussionswürdig ist, ist das Risiko, dass die Kamera gerade wegen der Sicherung entdeckt wird evident.
Halterung bleibt am Baum: Am Anfang fanden wir es sehr störend, dass die Wildkamera nicht per Scharnier mit der Halterung verbunden ist, sondern sich beim Öffnen der beiden seitlichen Clips vollständig von der Halterung löst. Inzwischen haben wir uns mit dieser Lösung sehr gut angefreundet. Sie hat den Vorteil, dass man die Halterung z.B. beim Batteriewechsel oder beim Ändern der Einstellungen an der einmal gefundenen Position belassen kann. So kann man einerseits die Kamera bequem so halten, dass man jede Schalter- und Menüposition ohne Verrenkungen erkennt. Andererseits hat man immer den identischen Bildausschnitt und muss den Montagegurt nicht jedes Mal aufs Neue wieder irgendwie verstecken.
Kleine Tasten: Bei der Anordnung der Tasten orientiert sich die SecaCam an bewährtem Wildkamera-Standard. Menü-Taste links, Bestätigungs-Taste rechts, mittig die Tasten für links/rechts/rauf/runter. Leider sind die Tasten rechts kontrastarm beschriftet bzw. gekennzeichnet. Das macht z.B. die ALDI-Wildkamera besser. Gegenüber der ALDI-Wildkamera (und all ihren „Geschwistern“ im nahezu identischen Gehäuse) liegt der On-/Off-Schalter jedoch nicht an der Unterseite der Wildkamera, sondern dort, wo er hingehört. Dadurch besteht zu keinem Zeitpunkt irgendein Zweifel, ob man die Wildkamera gerade eingeschaltet hat, oder nicht.
Gutes Farb-Display: Das Display der SecaCam Wildkamera besitzt mit 40,7 x 32,6 mm (Diagonale 51,5 mm) eine sinnvolle Größe und ist von guter Qualität. Die Aufnahmen lassen sich auch bei hellem Umgebungslicht direkt vor Ort problemlos kontrollieren.
Menü, Bedienung & Bedienungsanleitung
Das Menü der SecaCam-Wildkameras ist gegenüber Menü-Katastrophen wie den ansonsten hervorragenden Moultrie-Wildkameras eine reine Wohltat.
Seltsamer Menü-Einstieg: Wenn man die SecaCam einschaltet, passiert erst einmal nichts. Denkt man. Tatsächlich ist die Wildkamera nun einfach nur eingeschaltet, der Bildschirm bleibt aber aus. Mit der Taste „OK“ erweckt man den Bildschirm. Erst wenn man im dritten Schritt die Taste „M“ drückt, gelangt man in das Menü. Immer noch gewöhnungsbedürftig.
Schlankes, übersichtliches Menü: So wie wir uns erst kürzlich über die neuen Menüs der Moultrie-Wildkameras aufgeregt haben, so positiv waren wir von dem Menü der SecaCam überrascht. Die insgesamt 15 Menüpunkte sind auf gerade einmal drei „Screens“ untergebracht. Dabei befinden sich die in der Praxis am häufigsten verwendeten Menüpunkte alle auf dem ersten Bildschirm. Die Wortwahl ist lobenswert eindeutig.
Foto-/Video-Umschalter, LED-Umschalter und GPRS-Umschalter ohne Funktion: Wie bereits erwähnt, nutzen die SecaCams noch Teile des Gehäuses des Vorgängermodells Wild-Vision. Ein Überbleibsel sind irritierenderweise die eigentlichen obsoleten Umschalter.
- Der Foto-/Video-Umschalter wird vom Menüpunkt „Modus“ (Foto/Video/erst Foto dann Video) übernommen.
- Auch der GPRS-Schalter ist (noch) ohne Funktion. Eine Mobilfunk-Version wird von vielen Kunden heiß ersehnt.
Top Bedienungsanleitung! Dass wir das noch erleben dürfen. Eine Bedienungsanleitung ohne Rechtschreibfehler, ohne Übersetzungsfehler, in kurzen verständlichen Sätzen, reichlich bebildert und in einer Schriftgröße, die auch ohne Lesebrille zu entziffern ist. Woran etliche Wettbewerber der SecaCam Wildkamera kläglich scheitern, das wurde hier vorbildlich umgesetzt. Die Liebe zum Detail zieht sich durch die ganze Bedienungsanleitung. Sehr gut gemacht! Hier beide Bedienungsanleitungen zum Download:
Kurzanleitung: Offensichtlich haben sich die Macher der SecaCam Wildkamera vorgenommen, die Käufer ihrer Wildkameras so schnell und elegant wie möglich in die Lage zu versetzen, sofort loslegen zu können. Nicht nur, dass die SD-Speicherkarte und die Batterien bereits eingelegt sind. Neben der umfangreichen Bedienungsanleitung gibt es noch eine Art Postkarten-Bedienungsanleitung. Das finden wir persönlich fast schon ein bisschen übertrieben. De facto könnte man diese Schnellanleitung auch einen einzigen Punkt reduzieren: Einschalten!
Erfassungsbereich & Auslösegeschwindigkeit
52° vs. 100° Erfassungsbereich: Die SecaCam Raptor deckt die üblichen 52° ab und liegt damit auf Augenhöhe mit einer Dörr SnapShot Mini. Die SecaCam HomeVista deckt sogar 100 ° ab. In der Tiefe reagieren beide SecaCams überraschend weit. Eine Wildschweinrotte, die in ca. 20 m Entfernung durch das hohe Gras rauscht, wird schon sehr frühzeitig registriert und zuverlässig abgelichtet. Das ist sehr gut!
Präzise Auslösung: Ein Problem, das u.a. auch die Wildkameras der Discounter ALDI und LIDL plagt, sind die fehlenden Auslösungen trotz der Einstellung auf „Empfindlichkeit hoch“. Dagegen scheinen die SecaCams immun, ihnen entgeht nichts. Das können wir beurteilen, da wir immer mehrere Wildkameras übereinander hängen haben. Dass eine der anderen Wildkameras eine Aufnahme hatte, die die SecaCam nicht auch hatte, kam nie vor. Im Gegenteil. Die SecaCams liefern jede Woche solide hunderte an Aufnahmen ab.
Rasend schnell: Die SecaCams lösen irrsinnig schnell aus! Der Hersteller spricht von lediglich 0,4 Sekunden Auslöseverzögerung. Hier hat man mit den Moultrie-Wildkameras der neuesten Generation gleich gezogen. Das untere Bild zeigt am Beispiel eines Vogels, wie schnell die SecaCam aus dem Stand-by erwacht und ein Foto schießt. Die Aufnahme ist umso bemerkenswerter, weil sie bei einer Außentemperatur von 25°C entstand. Im Winter funktionieren auch billige Wildkameras halbwegs passabel. Denn dann ist der Temperaturunterschied zwischen den Objekten und der Umgebung ausreichend groß, so dass auch ein mittelmäßiger PIR-Sensor diese Differenz erkennt und die Kamera auslöst. Aber ein Kleinst-Lebewesen im Sommer – Respekt!
5er Serie: Was uns ebenfalls gut gefällt ist die Möglichkeit bis zu sieben Aufnahmen hintereinander zu machen. Unter „Anzahl Fotos“ kann man frei wählen zwischen 1 bis 5 Fotos, die dann im extrem schnellen Abstand aufgenommen werden. In der Praxis haben sich 3 Aufnahmen in Serie bewährt. Die Aufnahmepause schaltet man am besten aus. Dann vergehen zwischen zwei Serien ca. 4-5 Sekunden.
Gutes Timing: Die SecaCam Wildkameras legen ein gutes Timing an den Tag. Querende Tiere werden so gut wie immer in der Bildmitte erwischt. Das gibt dann schöne Fotos.
Bild-/Videoqualität am Tag und in der Nacht
SecaCam Raptor: Bei der Standardeinstellung von 5 MP liefert die Raptor am Tage wunderbare Fotos. Scharf, kontrastreich und mit tollen Farben.
SecaCam Home Vista: Die Weitwinkel-HomeVista war am selben Baum befestigt, scheint aufgrund der Optik bei der Aufnahme allerdings weiter entfernt. Aber auch hier ist jedes Detail zu erkennen. Bemerkenswert ist, dass die Bildränder – anders als bei den bisher auf dem Markt erhältlichen Weitwinkel-Wildkameras – nicht gekrümmt sind (Fischaugen-Effekt):
Vergleich Raptor vs. HomeVista: Zum Vergleich haben wir einmal beide Aufnahmen miteinander kombiniert. Diese Montage zeigt auch, dass die Weitwinkel-SecaCam einen 6-fach größeren Bildausschnitt besitzt:
Direkter Wettbewerbsvergleich: Um wirklich festzustellen, wie gut die Bilder einer Wildkamera tatsächlich sind, hängen wir immer mehrere Wildkameras übereinander in den Wald. Normalerweise testen wir die Bildqualität neuer Wildkameras, indem wir ein Referenzgerät direkt darüber hängen und die Aufnahmen vergleichen. Bei den SecaCams hat es sich so ergeben, dass wir zeitgleich eine Distianert (wird direkt aus China importiert und bei Amazon über Distanert von UK nach Deutschland hinein verkauft) testen wollten. Da die Distianert ebenfalls eine Weitwinkel-Wildkamera ist, schien uns das sinnvoll. Als wir nach 14 Tagen die SD-Karten der Raptor, der HomeVista und eben der Distianert auswerteten, waren wir mehr als überrascht.
Die Distianert hatte gerade einmal 36 Bilder aufgenommen, davon zeigten 27 Bilder den Auf- und Abbau der Wildkamera. Nur 9 Bilder (3 Auslösungen zu je 3 Bildern) in 14 Tagen?? Alle Auslösungen übrigens nachts, wenn es für den Infrarotsensor einer Wildkamera am leichtesten ist, Bewegung zu erkennen, weil dann der Temperatur-Unterschied zwischen einem warmen Objekt und der kühlen Umgebung am höchsten ist. De facto ist die Distianert erschreckend unsensibel (eingestellt war Empfindlichkeit „hoch“, seitliche Bewegungsmelder „an“). Die Fotos sind ebenfalls grottig. Die Weitwinkeloptik der Distianert zeigt anschaulich, warum wir bisher kein Fan von Weitwinkel-Wildkameras waren. Die Ränder sind verzerrt (Fischaugenoptik) und es ist eben nicht nur damit getan, in eine Kamera ein anderes Objektiv einzusetzen. Der PIR-Bewegungssensor und die LEDs müssen ebenfalls auf die viel größere Fläche abgestimmt sein. Daran scheitert die Distianert offensichtlich:
Und nun die SecaCam Home Vista (100°): 873 Bilder in 14 Tagen (291 Auslösungen zu je 3 Bildern). Die SecaCam HomeVista schafft trotz Weitwinkeloptik den Spagat zwischen den eigentlich schwächeren 940 nm-LEDs (No Glow!) und tollen Nachtaufnahmen mit hervorragender Bewegungsschärfe. Im folgenden Bild stand die Kamera beim Blitzmodus auf „Max- Schärfe“:
Die SecaCam Raptor (52°) besitzt logischerweise auch einen engeren Erfassungswinkel des PIR-Sensors. Dennoch kommt sie immer noch auf 690 Bilder in 14 Tagen (230 Auslösungen zu je 3 Bildern). Schön zu sehen: die beiden Wildschweine im Hintergrund sind nun im Detail zu erkennen, dafür ist das von der Seite kommende und gleich suhlende Wildschwein im Vordergrund aufgrund des regulären Bildausschnitts (noch) nicht zu erkennen:
Belichtungsautomatik: eine wirkliche Innovation ist die bei der SecaCam verwendete Belichtungsautomatik. Sie verhindert wirksam, dass nahe Objekte überbelichtet sind, indem die Blitzintensität reduziert wird. Das folgende Bild scheint auf den ersten Blick wenig spektakulär, es ist in im Bereich der Wildkameras jedoch eine mittlere Sensation. Bei regulären Wildkameras mit nachts fest eingestellter Blende, Belichtungszeit und Belichtungsintensität wäre das Wildschwein auf dieser Distanz (< 1 m) völlig überbelichtet. Bei der SecaCam HomeVista ist aber trotz der Nähe und der Bewegung des Wildschweins jedes Detail zu sehen, weil die LEDs nicht stumpf mit voller Kraft leuchten, sondern in der Intensität angepasst wurden.
Diese für eine Wildkamera eher aufwändige Technologie wird bei der SecaCam verwendet, weil sie nicht nur in freier Wildbahn, sondern insbesondere auch in geschlossenen, hell gestrichenen Räumen zum Einsatz kommen soll. Will man in dieser Situation eine Wildkamera einsetzen, hilft bei Kameras ohne Belichtungsautomatik oft nur das Abkleben mehrerer LEDs, um die Beleuchtungsstärke zu reduzieren.
Zeitraffer-Aufnahmen: Wollten Sie immer einmal fotografisch dokumentieren, wie eine Pflanze wächst, ein Baum im Jahreszeiten-Rythmus seine Erscheinung verändert, ein Haus von der Bodenplatte bis zum Einzug „wächst“, etc.? Dafür eignen sich die beiden SecaCams in idealer Weise. Sie haben zum einen die notwendige Batterie-/Akku-Laufzeit, um spielend mehrere Tausend Fotos aufzunehmen. Zum anderen ist die Fotoqualität bei beiden ausgezeichnet. Für Nahaufnahmen (Pflanzen) empfehlen wir die HomeVista, beim Blick in die Ferne ist die Raptor ideal.
HD-Videos: Video-Aufnahmen werden bei Wildkameras immer beliebter. Diesen Trend bedient die SecaCams in Full HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). Aber Vorsicht! Da die beiden SecaCams aufgrund ihrer herausragenden PIR-Empfindlichkeit auch Vögel und sonstiges Kleingetier erwischen, stehen schnell sehr viele Aufnahmen zu Buche. Das ist im Fotomodus bei einer 8-GB Speicherkarte nicht so schlimm. Im Video-Modus sprengen insbesondere die Full HD-Aufnahmen schnell die Speicherkarten-Kapazität. Besser ist die völlig ausreichende HD-Auflösung in Kombination mit einer Video-Länge von 10-15 Sekunden. Wenn sich nach der Videosequenz noch immer etwas bewegt, wird es die SecaCam in einem zweiten Video aufnehmen.
Zur Objektüberwachung würden wir übrigens nie zu Videoaufnahmen raten. Die Gefahr dass im entscheidenden Moment die Akkus leer sind, ist bei den vergleichsweise leistungshungrigen Videos zu groß. Bei der Tierbeobachtung ist das etwas anderes. Hier machen Video-Aufnahmen richtig Spaß! Und da Tiere einen relativ geregelten Tagesablauf haben, kann man sicher sein, dass man nach 1-2 Wochen schöne Ergebnisse hat. Insbesondere mit der SecaCam. Beispiel gefällig? Bitte sehr:
Tipp: Insbesondere bei Videos empfiehlt es sich im Menü der SecaCam unter dem Reiter „Einstellungen“ (Rädchen), im Menüpunkt „Überschreiben“ die Option „Ein“ zu wählen. Bei einer vollen Speicherkarte werden so die ältesten Aufnahmen durch neue Aufnahmen überschrieben. So geht man sicher, dass z.B. beim Einsatz als Überwachungskamera nicht die wichtige letzte Nacht nicht dokumentiert werden konnte, weil die Speicherkarte voll war.
Ein weiteres Video der SecaCam HomeVista haben wir auf Youtube gefunden.
Ideale Überwachungskamera
Dass Wildkameras ideale Überwachungskameras sind, dürfte sich allmählich herumgesprochen haben. Günstiger und zuverlässiger als mit den gestochen scharfen Aufnahmen der SecaCam kann man seinen Besitz kaum schützen. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- 24 Stunden, 7 Tage, mehrere Monate
- völlig unsichtbarer Blitz, gestochen scharfe Nachtaufnahmen
- wetterfestes Gehäuse erlaubt Einsatz bei Wind & Wetter, Kälte & Hitze
- durch Batterien unabhängig von Stromversorgung
- bei Verwendung einer 32 GB-SD-Speicherkarte extreme Speicherkapazität
- Videoaufnahmen mit Ton (welche Sprache sprechen meine Einbrecher?)
Datenschutz beachten! Natürlich muss man die geltenden Datenschutzrichtlinien beachten. Insbesondere bei der Mitarbeiterüberwachung sollte man die allerhöchste Zurückhaltung an den Tag legen. Aber wenn man z.B. unter der Einstellung „Zeitschaltuhr“ ein Zeitfenster außerhalb der regulären Arbeitszeiten festlegt, in dem kein Mitarbeiter aufgenommen werden kann, spricht nichts gegen die Eigentumssicherung mittels Fotofalle.
Batterien & Energiemanagement
Blitz nur, wenn 8 x Mignon: Die SecaCam HomeVista Full HD besitzt zwei Batteriefächer. Während bei der Wild-Vision das zweite Batteriefach in der Baumhalterung optional bestückt werden konnte, ist bei der SecaCam die Bestückung mit 8 Batterien oder Akkus unbedingt notwendig. Zwar funktioniert die HomeVista auch mit nur 4 Batterien, sonst könnte man ja keine Einstellungen vornehmen (die Kamera ist ja dann von der Halterung getrennt), der Blitz wird jedoch nur angeschaltet, wenn alle 8 Batterien eingelegt sind.
Akkus: Die SecaCam Wildkamera funktioniert bestens mit Akkus, was wir an dieser Stelle ausdrücklich empfehlen. Um eine realistische Batterieanzeige sowohl im Bildschirm, als auch in der Statuszeile der Fotos zu erhalten, kann man im Menu unter Einstellungen wählen, ob man Akkus oder Batterien wählt. Dieses Feature ist sehr angenehm. Akkus arbeiten von Haus aus mit einer tendenziell niedrigeren Spannung, als herkömmliche Batterien. Die Kapazität ist der einer Batterie jedoch meist überlegen. Die Batterieanzeige einer Wildkamera misst aber nur die Spannung und zeigt diese in Form von Pictogrammen oder einer Restlaufzeit in Tagen (Moultrie) an. Damit man nicht einen Nervosität erzeugenden niedrigen Ladezustand angezeigt bekommt, obwohl die Akkus noch fast voll sind, berücksichtigt die SecaCam die niedrigere Spannung von Akkus und passt entsprechend die Anzeige an.
Sehr gute Batterielaufzeit: Wir haben die SecaCams nun schon mehrere Wochen im Einsatz und trotz tausender Bilder und hunderter Videos mussten wir die Akkus noch nicht nachladen. Ausgezeichnet!
Belichtungsautomatik spart Strom: 16 zusätzliche LEDs gegenüber dem Vorgängermodell und trotzdem keine Einbussen beim Stromverbrauch – wie soll das denn gehen? Es geht! Dank des neu eingeführten Features „Belichtungsautomatik“ passen die SecaCams die Stärke der LEDs der individuellen Lichtsituation an. Dadurch wird eben nicht immer „aus allen Rohren geschossen“, sondern es wird nur soviel Strom auf die LEDs gegeben, wie die einzelne Aufnahme sinnvoll benötigt. Das spart Strom und kommt der Batterie-Standzeit zugute.
Batteriefresser HD-Videos: Dieser Info-Block steht bei allen Wildkamera-Tests an der gleichen Stelle und ist unabhängig von der SecaCam Wildkamera zu sehen: HD-Videos bei Nacht sind prinzipbedingt der Batteriefresser schlechthin. Zum einen brennen alle LEDs während der gesamten Aufnahmedauer fortwährend. Zum anderen müssen die im Vergleich zu Fotodateien extremen Datenmengen vom Prozessor bearbeitet und auf die SD-Karte gespeichert werden. Das kostet Strom. Wer die Video-Funktionalität seiner Wildkamera extensiv nutzen möchte, sollte entweder mit guten NiMH-Akkus arbeiten und diese regelmäßig durchtauschen. Oder man denkt gleich über eine externe Stromversorgung in Form eines Bleigel-Akkus nach. Dann ist Ruhe im Karton!
Same same – but different: auf den ersten Blick baugleiche Modelle
Der chinesische Hersteller-Markt ist vergleichsweise komplex. Es ist schwer zu durchschauen, welche Distributionskanäle die einzelnen Hersteller wählen, oder wer von wem kopiert. Wie bereits bei dem Vorgänger, der WildVision Wildkamera, sind diverse Wildkameras auf dem Markt, die optisch einer 1:1 Kopie der beiden SecaCams entsprechen:
- icefox® Wild Kamera (Achtung Verkauf durch vivocom Hongkong!)
- WildBlick 3.0c RL
- K&S X56 black Full HD 12MP
- Berger & Schröter 12MP X-Trail HD 3.0C
- X-view 5.0 SP
100°-Optik nur bei SecaCam: Bemerkenswert ist, dass die Version mit der interessanten 100°-Weitwinkel-Optik (SecaCam HomeVista) nur von SecaCam verkauft wird.
Verkäufer aus Hongkong? Mittlerweile ist bei Amazon kaum noch zu erkennen, wo der Verkäufer tatsächlich sitzt, der gerade eine Wildkamera anbietet. Ein gutes Beispiel ist die icefox Wildkamera, die auf den ersten Blick wie die SecaCam Raptor aussieht. Für den unbedarften Amazon-Kunden sieht das nach einem ganz normalen Unternehmen aus. Schließlich erfolgt ja auch der Versand durch Amazon. Wenn man ein wenig weiterklickt erkennt man, dass „iceFox“ nicht der Name des Unternehmens ist. Der ist „vivocom“. Ach nein, halt. Hinter vivocom steht ja die „PT Industrial Co. Ltd“ aus Hongkong. Ja – fast. Das Unternehmen sitzt ja eigentlich gar nicht in Hongkong, sonder sagt von sich selbst, dass es im „Zimmer 10009, ling ji Gebäude, shen nan Straße Luo hu District Shenzhen, China“ sitzt. Da relativiert sich der auf den ersten Blick recht günstige Preis. Im Zweifelsfall haben wir lieber einen deutschen Ansprechpartner. Der Anbieter der SecaCams sitzt übrigens in Köln und hat sogar eine kostenfreie 0800-Nummer.
Top Bedienungsanleitung vs. Google Translator: Die Bedienungsanleitung der SecaCam Wildkameras ist ungewöhnlich umfangreich, mit farbigen Bildern und Grafiken ergänzt, man kann sie ohne Lupe lesen und sie ist in fehlerfreiem Deutsch geschrieben. Demgegenüber stehen die Bedienungsanleitungen der Klone. So scheitert z.B. die Bedienungsanleitung der Berger & Schröter X-Trail (immerhin ein deutscher Anbieter) bereits auf der ersten Seite am Wort „Bedienungsanleitung“ (s. Screenshot rechts).
Unterscheidungsmerkmal Menü: Ein klares Unterscheidungsmerkmal zwischen den SecaCam Wildkameras und den auf den ersten Blick identischen Wettbewerbern ist das Menü. Aufgeräumt und intuitiv das zweispaltige Menü der SecaCams (Kamera/Einstellungen). Demgegenüber haben die Wettbewerber i.d.R. 3-spaltige Menüs (Kamera/PIR/Sonstiges).
Klone mit z.T. kryptischen Menüpunkten: Die deutschen Menüpunkte der Wettbewerber wirken teilweise wie eine schnelle Internetübersetzung. Kleine Kostprobe aus dem Menü einer Wettbewerbskamera: hier tauchen nacheinander die Menüpunkte „Verzögerung“, „Zeitspanne“ und „Timer“ auf. Ohne Bedienungsanleitung kann man sich hier schlecht vorstellen, was eine Veränderung bei dem Menüpunkt „Zeitspanne“ tatsächlich bewirkt. Aber auch mit der Bedienungsanleitung wird es nicht unbedingt klarer, denn dort steht folgendes: „Wählen Sie „EIN“ und drücken Sie „OK“, um das Intervall einzustellen. Der PIR-Sensor der Kamera wird ausgeschaltet und die Kamera nimmt entspreched dem vom Anwender eingestellten Intervall Bilder oder Videos auf.“ Ein weiterer merkwürdiger Menüpunkt bei einer Klon-Kamera ist „Frequenz“. In der Bedienungsanleitung steht dazu lapidar: „50HZ, 60HZ; bei falscher Einstellung kann der Kamerabildschirm flackern“. Na dann…
Die SecaCam Wildkameras sind hier wirklich vorbildlich eindeutig, übersichtlich und klar formuliert. Anstatt „Verzögerung“ steht hier eben „Aufnahmepause“. Und obwohl „Timer“ nicht per se falsch ist, kann man sich bei der SecaCam unter „Zeitschaltuhr“ eben besser vorstellen, was gemeint ist.
Fazit: Wildkamera-Klone, die das gleiche Gehäuse verwenden, aber eine völlig unterschiedliche Qualität besitzen, kennt man spätestens seit den ALDI-Wildkameras, die auf einem Standard-gehäuse aufsetzen, ansonsten aber nichts mit ihren mannigfaltig verfügbaren Zwillingen gemein haben. Bei der SecaCam verhält es sich ähnlich. Same, same – but different. Bisher haben wir noch keinen Klon gefunden, der in der Summe die Qualität der SecaCams erreicht.
Bewertung, Preis & Bezugsquellen
Bewertung: Die beiden SecaCams sind würdige Nachfolger der beliebten Wild-Vision. Sie sind außerordentlich zuverlässig, rasend schnell, haben eine tolle Bildqualität am Tage, in der Dämmerung und bei Nacht und gehen extrem schonend mit den 8 Batterien/Akkus um. Bleibt die Qual der Wahl: Raptor oder HomeVista? Wildkamera-Test.com gibt die Antwort
- SecaCam HomeVista: Die HomeVista, ist die erste Weitwinkel-Wildkamera, die uns wirklich überzeugt hat. Ihre 100°-Optik nimmt die 6-fache Fläche einer regulären Wildkamera auf. Insbesondere im Nahbereich und bis ca. 3 Meter ist diese Wildkamera konkurrenzlos. Ihr PIR-Sensor überwacht auch diese Fläche zuverlässig. Die 940 nm-Black-LEDs leuchten diese Fläche für das menschliche Auge unsichtbar vollständig aus. Das Ganze für einen Preis unter 150 € inkl. Versand, 8GB-SD-Karte und 8 Batterien. Herz was willst Du mehr?!
- SecaCam Raptor: Die Raptor ist mit der klassischen Wildkamera-Optik ausgestattet (52°). Ist die HomeVista im Nahbereich unschlagbar, spielt die Raptor groß auf, wenn die Objekte etwas weiter entfernt sind.
Aktuell ist insbesondere die HomeVista in dieser Kombination (verzerrungsfreie 100°-Optik, Black LEDs, Bild-Qualität, Zuverlässigkeit, Bedienungsfreundlichkeit, Preis-/Leistungs-Verhältnis) konkurrenzlos.
Preis & Bezugsquellen: Die SecaCams können direkt über den Händler (www.Wildkamera.net), oder über Amazon bezogen werden. Wir empfehlen Amazon, denn bei gleichem Preis hat man gegenüber dem Händler das Druckmittel einer etwaigen negativen Bewertung.
- SecaCam Raptor (52° Normal-Objektiv) – 149,90 €
- SecaCam HomeVista (100° Weitwinkel-Objektiv) – 149,90 €
Kaufen? Unbedingt! Die Weitwinkel-Wildkamera SecaCam HomeVista stiehlt ihrer ansonsten baugleichen Schwester SecaCam Raptor ein wenig die Schau. Insbesondere im Nahbereich (Dachsbau, Nistkasten, Automarder) liefert diese HomeVista schlichtweg sensationelle Aufnahmen. Am Tage und in der Nacht! Auch im häuslichen Bereich ist die HomeVista die erste Wahl. Werden die Entfernungen größer, schlägt die Stunde der Raptor.
Günstigste brauchbare Black-LED-Wildkamera: völlig unsichtbare Black-LEDs, Full-HD Videos, extrem schnelle und dabei präzise Auslösung, super Menü, qualitativ sehr gute Aufnahmen, sehr gute Batterielaufzeit und trotzdem unter 150 €? Das schaffen aktuell nur die SecaCams! Wer sich mit dem nicht ganz optimalen Gehäuse arrangieren kann, wird mit diesem neuen Preis-Leistungs-Sieger viel Freude haben.
Unsere Wertung für die SecaCam Raptor und SecaCam HomeVista (den letzten halben Stern heben wir uns auf, wenn diese tolle Technik in ein würdigeres Gehäuse wandert):
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Hallo Andrea,
@ Zeitstempel ausschalten: Nein, das geht nicht.
@ Länge Video: es sind 59 Sekunden. Denn ab 60 Sek. erfolgt eine Verzollung als Video-Kamera. Kein Spaß. Chinesische Händler halten sich nicht daran. Aber die halten sich ohnehin an nix.
Bitte bedenken Sie, dass eine Länge von 59 Sekunden schon elend lang sein kann, wenn die Kamera an einem Ort aufgestellt wird, bei dem etwas mehr passiert. Anders als bei Bildern dauert dann die Sichtung der Aufnahmen nervig lange. Wenn man eine kurze Aufnahmepause wählt, legt die Kamera ja gleich danach ohnehin wieder los.
Aus der Abteilung „unnützes Wissen“: Es gibt noch eine „komische“ Zahl. Alle Wildkamera-Hersteller schreiben weltweit in ihren Beschreibungen, dass die Kameras SD-Karten bis 32 GB vertragen. De facto ist das eine Grenze, die mit Lizenzbestimmungen zu tun hat. Die Kameras und insbesondere die SecaCams (die legen alle 1000 Aufnahmen einen neuen Ordner an) vertragen SD-Karten die deutlich größer sind. Wir haben eine 256 GB-Karte im Einsatz. Zusammen mit einem Solarpanel sind Sie dann raus aus der Sache 😉
LG – Wildkamera-Test.com
Horrido, liebes „Wildkamera-Test“-Team,
habe mir gerade Eueren Testbericht ausgiebig durchgelesen. Der ist sehr umfangreich-, objektiv-, und sehr hilfreich für die Anschaffung einer Wildkamera.
Ich bin auf die Seca cam home vista/raptor durch einen Jagdfreund aufmerksam geworden, der sie sich jetzt angeschafft hat und sehr zufrieden ist.
Ich selbst hatte mir vor Kurzem eine „Digital Hunting Fumkcam HC-550 M/G“ für 100,00 € gekauft und bin mehr als enttäuscht worden!
Das Einrichten, was sich auch als sehr kompliziert erwies, ist dabei noch das geingste. Die Funktion als solche ließ schon sehr zu wünschen übrig. Meist löste sie erst aus, wenn das Wild schon wieder aus dem Bild verschwunden war. Wenn den Fotos zu sehen waren, waren sie allerdings recht akzeptabel. Allerdings ist diese Kamera ein echter Batteriefresser. In nullkommanichts waren die 8 Batterien leer, ohne das eine große Anzahl von Fotos gesendet wurden.
Zu allem Übel lässt sie sich nach kurzer Zeit nicht mehr einschalten. Das mag zwar ein Einzelfall sein – so wie die ganze Kamera, aber normal ist das nicht.
Diese Kamera hatte ich mir auch, nachdem sie sich ein Jagdkamerad gekauft- und mir gezeigt hatte, gekauft. Wie sich zeigt – etwas zu voreilig!
Nun werde ich mir bei nächster Gelegenheit auch eine Seca cam zulegen und hoffe, ich bin dann genauso zufrieden wie Ihr. Ich werde dann berichten!!
Habe die Kamera ca. 2 Jahre. Bin zufrieden damit, aber 1. scheint die Kamera doch noch von einigen Tieren erkennbar zu sein, denn der Marder guckt immer mißtrauisch in Richtung Kamera und kommt nie näher, 2. löst manchmal etwas zu langsam aus, das Tier ist schon wieder raus aus dem Bild. Ansonsten im Garten diverse Tiere aufgenommen: Marder, Füchse, Waschbären, Katzen, Mäuse, Vögel.
Hallo Gerd,
@ Erkennbarkeit bei Nacht: Die unsichtbaren 940nm-LEDs sind definitiv nicht von Tieren zu erkennen. Sie sind nicht das Problem. Wenn Sie das einmal untersuchen wollen, dann ist unser heisser Tipp, dass es immer das erste Schwarz-Weiß-Bild nach einer Farb-Aufnahme ist. Des Rätsels Lösung: Am Tag wird ein IR-Filter vor die Linse geschoben, der das Infrarot-Licht herausfiltert. Sobald die Kamera auf Schwarz-Weiß umschaltet, wird dieser Filter wieder weggeschoben. Das ist bei allen Wildkameras so! Denn in der Nacht fertigt die Kamera Infrarot-Aufnahmen an, benötigt also genau die Infrarot-Strahlung. Da der Filter elektromagnetisch verschoben wird, gibt das in diesem Moment immer einen kleines „Klack“ – das hört der Marder und schaut irritiert in Richtung des Geräusches. Bei der SecaCam HomeVista ist dieses Klack übrigens im Vergleich noch sehr leise. Bei der WildVision aus gleichem Hause wird ein „Winker“ verwendet, der ist lauter.
Fazit: Nichts, was Sie beunruhigen sollte. Das liegt in der Natur der Sache.
@ Langsames Auslösen: Eigentlich sind die SecaCams rasend schnell. Wenn sie langsam auslösen, kann das auf ein Problem mit der SD-Karte hinweisen. Tipp: formatieren Sie die SD-Karte doch bitte einmal IN der Kamera. Bitte gehen Sie wie folgt vor:
1. Kamera auf „ON“
2. „OK“ deücken, um den Bildschirm anzuschalten
3. Pfeiltaste nach oben drücken
4. nun die „M“-Taste drücken
Ihnen wird nun angeboten die Karte zu formatieren.
Viel Spaß damit!
LG – Wildkamera-Test.com